Fertighaus aus Holz in der Ständerbauweise

Alles was Sie über die Holzständerbauweise wissen müssen

Foto: mbolina / Bigstock

Insbesondere im Fertighausbau-Bereich ist die Holzständerbauweise sehr beliebt, die zu der übergeordneten Ständerbauweise zählt. Diese übergeordnete Ständerbauweisegehört zu einer Form der Fachwerkbauweise. Das Besondere bei dieser Bauweise ist die Bildung des tragenden Systems durch die Ständer von der Gebäudeschwelle bis zum Dach.

Das Grundprinzip einfach erklärt

Grundprinzip der Bauweise ist die Errichtung eines Hauses auf Holzstützen. Bauteile, die ein stabiles Grundgerüst bilden, treffen durch Verzapfen und Vernageln aufeinander. Im Normalfall wird Vollholz aus Nadelhölzern für das Holzskelett verwendet. Im Gegensatz zu Fachwerkhäusern sind bei der Holzständerbauweise die zu verkleidenden Teile größer, da zwischen Bauplatten, die der Holzkonstruktion zum Schließen dienen, und den einzelnen Ständern Dämm-Material für das Haus befindet.

Zusammenfassend lässt sich ebenfalls sagen, dass die Holzständerbauweise eine komplett unterschiedliche Bauweise besitzt als die Bauweise beim Bau von Massivhäusern, da beim Bau von Massivhäusern Materialien mit einer hohen Feuchte wie Beton, Mörtel und Estrich zum Einsatz kommen. Dies führt zu einer langen Trockenzeit, die bei der auf Holzstützen basierenden Bauweise entfällt.

Vorteile sowie Nachteile der Ständerbauweise durch Holz

Die Vorteile durch die Holzständerbauweise überwiegen deutlich. Die kurze Bauzeit ist wohl der größte Vorteil gegenüber anderen Bauweisen. Wie bereits erwähnt entfallen Trockenzeiten für feuchte Materialien – Zeit wird somit bequem eingespart. Des Weiteren entsteht die kürzere Bauzeit gegenüber anderen Bauweisen dadurch, dass es für diese Bauweise viele Bauteile im Handel gibt, die bereits vorgefertigt sind. Ähnlich wie bei der Holztafelbauweise, die ganze fertige Holzkonstruktionen, vorgefertigte Wandelemente sowie Decken- und Dachelemente einsetzt, können vorgefertigte Bauteile problemlos und schnell zum Einsatz gebracht werden. Beim Massivbau kann ein Hausbau mehrere Monate in Anspruch nehmen – ein standarisiertes Holzhaus hingegen benötigt lediglich einige Tage und macht daher diese Bauweise zu eine der beliebtesten unter ihnen.

Ein weiterer Vorteil dieser Baumethode sind die geringeren Kosten im Vergleich zu den anderen Bauweisen. Diese geringeren Kosten entstehen ebenfalls durch die vorgefertigten Teile, die erworben werden können, sowie auch die kürzere Bauzeit. Bis zu einem Drittel kann das Bauen mit einem Fertighaus durch die Holzständerbauweise kostengünstiger werden im Gegensatz zu anderen Bauarten.

Holzhaus in Holzständerbauweise. Foto: MartinFredy / bigstock

Holzhaus in Holzständerbauweise

Allein dass diese Bauweise Holz als Material einsetzt, ist nahezu schon ein Vorteil an sich, denn mit Holz lässt sich vieles einfach und unkompliziert gestalten. Werden gewisse Gestaltungsvorgänge betrachtet, die mit Stein durchgeführt werden sollen, zeigen sich schnell die Grenzen dieses Materials. Viele Konstruktionswünsche können mit Stein eher schwerlich erfüllt werden – mit Holz ist jedoch vieles möglich, da Holz elastisch und flexibel ist. Zudem ist Holz sehr standhaft, was in Erdbebengebieten deutlich wird. Dort wird meist auf Holzhäuser gesetzt. Da Holz ein natürliches Baumaterial ist, ist es zudem für viele Menschen ein Material, welches einen großen Wohlfühlcharakter aufweist. Holz ist beliebt und es lässt sich in einem Holzhaus meist angenehmer wohnen als zum Beispiel in einem Massivhaus aus Stein.

Viele Medien berichten oft von Baupfusch und sehr viele Menschen mussten auch bereits damit ihre Erfahrungen machen. Diesen sogenannten Baupfusch kann durch eine gute Planung und die richtige Wahl des Bauunternehmens, welches idealerweise bereits einen guten Ruf hat oder zumindest namhaft ist, vermeiden. Sprich: mit guter Planung und einem kompetenten Bauunternehmen lässt sich die Holzständerbauweise ideal einsetzen. Es sollte ebenfalls erwähnt werden, dass Holz als nachwachsender Rohstoff selbstredend die Umwelt schont und für ein nachhaltiges Bauen sorgt. Zudem bindet Holz Hausstaub und ist für Allergiker zu empfehlen.
Die Nachteile der Holzständerbauweise sind eher in geringer Anzahl vorhanden. Schimmelbindung kann ein Nachteil sein, sobald große Feuchtigkeit in das Holzhaus eindringt. Auch Insekten können zu einer echten Plage werden, da sie sich im Holz sehr wohlfühlen. Des Weiteren sollte die Pflege nicht unterschätzt werden. Holz ist pflegeintensiv und benötigt regelmäßiger Wartung.

Jeder „Holzbauer“ sollte sich zudem darüber im Klaren sein, dass der Wiederverkaufswert eines Hauses, welches durch die Holzständerbauweise entstanden ist, niedriger ist als bei einem Massivhaus. Als Wertanlage oder für begrenztes Wohnen eignet sich daher diese Art des Hausbaus eher weniger. Zum Schluss ist noch zu sagen, dass verrutschtes Dämm-Material bei der beschriebenen Baumethode zu Wärmeverlust führen kann.

Fazit

Fazit des Ganzen ist, dass es klare Vorteile gibt, die das Bauen durch die Ständerbauweise mit Holz zu einer beliebten Bauart machen. Insbesondere für Einfamilienhäuser und Menschen, die Naturstoffe bevorzugen, ist diese Methode des Hausbaus wärmstens zu empfehlen. Große Mehrfamilienhäuser sollten lieber mit Massivbauten arbeiten. Grundsätzlich kann ein gut geplanter Bau mit der Ständerbauweise ein echtes Traumhaus auf das gewünschte Grundstück setzen. Und wer die Planung mit professioneller Hilfe und gut durchdacht vornimmt, kann die wenigen Nachteile, die der Holzbau mit sich bringen kann, ganz einfach vermeiden – und es bleiben nur noch Vorteile.