Das Satteldach als traditionelle Dachform

Satteldach- Definition, Vorzüge und Eigenschaften

Foto: Shannon Pultdach via Wikimedia Commons

Bei dem Bau eines neuen Hauses steht oft zur Frage, welche Dach Form denn verwendet werden soll. Dabei gibt es verschiedene Dach Formen wie Walmdach, Pultdach oder Satteldach und viele mehr. Jede Dach Form hat ihre ganz eigenen Vorteile und Eigenschaften.

Wie definiert sich das Satteldach?

Das Satteldach, welches auch Giebeldach genannt wird, ist die klassische Version eines Daches, das in kalten sowie gemäßigten Regionen häufig angetroffenen wird. Doch was genau zeichnet dieses Dach aus? Es besteht aus zwei entgegen gesetzten Dachflächen, die genau dort auftreffen, wo der sogenannte Dachfirst sitzt. Damit ist die höchste, waagerechte Ecke des Daches gemeint. Ein typisches Beispiel für das Konzept des Satteldachs bietet das Käsbissendach auf dem Turm der Kirche in Hopfen am See, zu finden im Bundesland Bayern. Eine weite Verbreitung in kalten und gemäßigten Zonen findet das Satteldach vor allem, weil es rustikal und beständig ist. Wind und Regen werden vom Satteldach gut abgehalten und es entstehen weniger Schäden. Bei Schadensfällen können diese zudem schneller repariert werden, was an der einfachen Zusammensetzung des Daches liegt.

Wesentliche Vorzüge eines Satteldachs

Als wesentlicher Vorzug gilt zunächst das einfache Konstruktionsprinzip. Es bedarf zweier Dachflächen, die am sogenannten Dachfirst zusammengeführt werden. Dabei handelt es sich um die einfachste Konstruktion unter allen Dach Arten.

Ein weiterer Vorteil bietet dabei auch, dass sie in ihrer Anschaffung besonders preisgünstig zu erhalten sind. Deswegen werden sie auch gerne beim Neubau von Häusern verwendet und vielseitig gestaltet werden können. Die Einfachheit kann dann durch auffällige Ziegeln oder besonders hochwertige Dachbedeckung ausgeglichen werden. Ebenso sind sie sehr witterungsbeständig und weisen Regen und Wind gut ab. Auch ist durch die Verwendung von Naturmaterialien eine umweltfreundliche Eindeckung möglich.

Satteldächer als klassische Dachform in unseren Breiten. Foro: bildlove / Bigstock

Alle Vorteile auf einen Blick:

  • günstig im Preis
  • einfaches Konstruktionsprinzip
  • umweltfreundliche Eindeckung möglich
  • vielseitig einsetzbar
  • zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten

Welche Nachteile weist ein Satteldach auf?

Im Dachgeschoss des Hauses müssen aufgrund der Verwendung des Satteldachs Dachfenster angebracht werden, welche als Beleuchtungsmöglichkeit dienen. Diese haben als Nachteil, dass sie bei Regen geschlossen werden müssen, da es sonst rein regnen würde. Bei besonders flachen Satteldächern würde zudem ein Wohnraum Verlust auftreten, der die Nutzfläche des Hauses im Wesentlichen begrenzt.

Die Nachteile auf einen Blick:

  • Einbauen von Dachfenstern
  • wenig Licht
  • bei flachen Satteldächern droht Wohnraum Verlust

Eigenschaften

Abhängig vom Dachwinkel weisen Satteldächer unterschiedliche Bezeichnungen auf. Unter 30° Dachneigung redet man vom „flachen Satteldach“, bei dem der oben erwähnte Wohnraum Verlust droht. Ab einer Gradzahl von 45° spricht man vom „Neudeutschen Dach“ genauso wie vom „Winkeldach“. Bei 62° spricht man von dem sogenannten „Gotischen Dach“ oder „Altdeutschen Dach“, während bei einem Winkel von 60° (der Gleichseitigkeit eines Dachs) vom „Altfränkischen Dach“ oder „Altfranzösischen Dach“ geredet wird.

Obwohl das Satteldach eine einfache Konstruktion aufweist, kann trotzdem individuell gestaltet werden, indem einer der verschiedenen Winkel gewählt wird. So unterscheiden sich viele Satteldächer voneinander und können passend auf den Stil des Hauses erbaut werden. Bevorzugt werden sie derzeit auch beim Bau eines Carports angewandt, da ein Satteldach oft besser ins architektonische Gesamtbild passt, als beispielsweise ein Flachdach. Von vielen Bauämtern ist die Verwendung des Satteldachs zudem vorgeschrieben.