Holztafelbauweise beim Hausbau

In Deutschland ist die Holztafelbauweise die übliche Bauweise für ein Fertighaus. Der Wärmedurchgangskoeffizient liegt dabei in einem sehr guten Bereich.

Was ist die Holztafelbauweise?

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Die Holztafelbauweise ist eine weit verbreitete Holzbauweise für Fertighäuser − fast 95 Prozent der Häuser werden in dieser Technik gebaut. Die flächigen, selbsttragenden Holzkonstruktionen werden als Tafeln bezeichnet. Sie sind die Wände des Gesamtbauwerks sowie alle wesentlichen Einbauten. Die Holzrahmen werden durch Querbalken stabilisiert und sorgen für die benötigte Belastbarkeit. Hohlräume werden mit Dämmmaterial ausgefüllt. Innen auf dem Rahmen liegen meistens Gipswerkstoffplatten und außen Holzplatten. Davor befindet sich noch eine Fassade aus Mauerwerk oder Holz. Die Wand- und Deckentafeln werden in einem Werk vorgefertigt und auf der Baustelle nur noch zusammengesetzt. Die Baustoffe und Bauteile sind so kombiniert, dass die Holztafeln dem entsprechenden Einsatzort (Wand, Dach oder Decke) die jeweilige tragende, bauphysikalische, raumabschließende oder dämmende Funktion bieten können. Bereits bei der Produktion werden Fenster, Türen und Leitungen berücksichtig. Fenster und Haustür sind meistens schon vormontiert bevor die Bauteile auf der Baustelle eintreffen. Diese Bauart hat eine weitgehende industrielle Vorfertigung der Bauelemente, weshalb diese Bauweise nicht nur schnell, sondern auch preisgünstig ist.

Wie funktioniert die Holztafelbauweise?

Die tragende Funktion entsteht durch einem waagerechten und senkrechten Holzbalken bestehenden Holzgerüst. Die Aussteifung übernehmen Span, Gipsfaser- oder Holzplatten. Alle Balken werden beidseitig beplankt. Es wird von der Holztafelbauweise gesprochen, wenn die beplankte Verbundkonstruktion auch eine tragende Funktion übernimmt. Die Stützen verhindern Beulen oder Knicke in der Wand. Der Rahmen ist zuständig für die vertikale und horizontale Lastabtragung. Der Dämmstoff sorgt für Schall-, Wärme- und Brandschutz. Die Beplankung übernimmt Funktionen im Brandschutz, in der Gebäudedichtigkeit und Witterungsschutz. Auch dient er zur Aussteifung. Die Fertigung findet in einem Werk statt. Großtafeln werden genau nach Gebäudeabmessungen aus Einzeltafeln zusammengesetzt. Anschließend werden die Großtafeln zur Baustelle transportiert und dort in kürzester Zeit zu einem Bauwerk zusammenmontiert.

Dämmung beim Holztafelbau

Die Dämmung beim Holztafelbau ist sehr leistungsstark. Die Dämmung befindet sich direkt in den Holztafeln, wodurch viel Platz gespart wird. Die dünnen Wände sorgen für mehr Raum. Holz ist ein schlechter Wärmeleiter und isoliert hervorragend, daher werden durch die Dämmung die Kosten für Energie effektiv gesenkt. Im Gegensatz zu Beton und Stein sind die Holzzellen mit Luft gefüllt. Wärmeverluste können zudem reduziert werden, indem Sie gezielt Stoßlüften und die Wohnraumbelüftung kontrollieren. Im Sommer haben Sie den großen Vorteil, dass sich die Gebäudehülle nicht zu stark aufheizt und im Haus eine angenehme Temperatur herrscht. Nach dem Aufbau muss darauf geachtet werden, dass die Gebäudehülle luftdicht ist. Somit können Schäden durch unzulässige Tauwasserbildung vermieden werden.

Vorteile der Holztafelbauweise

Durch die Vorfertigung der einzelnen Holztafeln lässt sich viel Zeit sparen. Die Grundrissgestaltung ermöglicht außerdem Flexibilität und Individualität. Es ist ein flexibles System, welches Sie leicht den unterschiedlichsten Wünschen, Nutzungskonzepten und Gegebenheiten anpassen können. Der Grundriss ist frei wählbar. Sie erhalten ein gesundes Raumklima, durch den lebendigen Baustoff Holz. Holz ist Natur und wirkt daher beruhigend und angenehm. Das Leben in so einem Haus garantiert einen hohen Wohlfühlfaktor für die ganze Familie. Außerdem optimiert es die Luftfeuchtigkeit. Die Baustoffe sind umweltfreundlich und weitgehend klimaneutral aus nachwachsenden Rohstoffen.

Die Holztafelbauweise ist eine beliebte Art, ein Fertighaus aus Holz zu konstruieren. Foto: SV_Production / Bigstock

Dies schont Energie- und Rohstoffreserven. Der Vorfertigungsgrad ist flexibel wählbar, daher ist die Bauplanung weitgehend wetterunabhängig. Die Lagerung auf der Baustelle entfällt, daher ist das Bauholz kaum der Witterung ausgesetzt, wodurch die Qualität erhalten bleibt. Gebäude in dieser Bauweise sind absolut dicht und trocken und besitzen eine ausgezeichnete Wärmedämmung. Holz hat wärmende Eigenschaften, aus diesem Grund kann die Wandstärke der Rahmen geringer ausfallen, ohne dass es negative Folgen in Sachen Wärmedämmleistung gibt. Holz hat dieselbe Druckfestigkeit wie Beton, kann aber im Gegensatz zu Beton auch Zugkräfte aufnehmen. Bei gleicher Tragfähigkeit ist es leichter als Stahl. Die Herstellungskosten von dieser Bauweise sind wesentlich geringer. Sie werden durch die geringen Wandquerschnitte einen Wohnflächengewinn von bis zu zehn Prozent haben, das heißt Sie haben dank den schlanken Wandaufbauten die maximale Wohnfläche. Fremdmittel müssen nicht zwischenfinanziert werden, da die Bauzeit der Holzrahmenbauweise sehr kurz ist. Außerdem hat der Bauherr die Möglichkeit umfangreiche Eigenleistungen durchzuführen.

Nachteile der Bauweise mit Holztafeln

Holz arbeitet das ganze Jahr, daher müssen beim Verlegen der Rohe und Leitungen eventuelle Bewegungen mitberechnet werden. Bei einem Naturbaustoff ist ein gelegentliches Knarren nicht zu vermeiden, daher sollte es Sie nicht stören. Beim Bau muss streng darauf geachtet werden, dass es an keiner Stelle des Hauses zu stehendem Wasser kommen kann, da ein Holzhaus durch Umwelteinflüsse stärker belastet ist als etwa ein Steinhaus. Bei mangelhafter Bauweise könnte Wasser z. B. durch Ablaufleitungen im Fundament oder auch in Dachübergängen austreten und damit Schimmel und Fäulnisprozesse begünstigen. Sind durch das Wasser Schäden in den Außenwänden entstanden, lassen sich diese nur schwer beheben. Meistens ist dann eine großflächige Sanierung notwendig. Ein weiteres Problem für Holzhäuser sind Schädlinge. Um das Haus vor Schädlingen zu schützen, müssen Sie das Holz regelmäßig behandeln, indem Sie die Wände lackieren.

Lebensdauer von Holzhäusern

Die Qualität von Holzhäusern hat sich in den letzten Jahren stark gebessert. Für die Haltbarkeit spielt der Feuchtigkeitsschutz eine große Rolle. Die Luftdichtheit liegt in einem guten Bereich, wodurch die Gefährdung von Wasserdampfkondensation gesunken ist. Auch Brandschutz ist gerade bei Holzhäusern sehr wichtig. Bei einem Zimmerbrand bleibt die Gebäudekonstruktion zunächst noch unbeteiligt, daher ist es egal aus welchem Material sie besteht. Ein Holzbauwerk ist ebenso feuerwiderstandsfähig wie andere Gebäude. Holzhäuser haben mittlerweile die gleiche Lebensdauer wie Häuser aus Beton oder Stein. Die Lebensdauer eines modernen Holzhauses kann sogar bei 150 bis 200 Jahren liegen.

Fazit

Die Holztafelbauweise ist ideal für unser Klima. Der Rohstoff Holz ist nachwachsend, recyclebar und umweltfreundlich. Zudem ist es preisgünstig und der Aufbau dauert nicht lange, da das meiste schon im Werk vorgefertigt wird. Die zügige Montage vor Ort sorgt außerdem für Wetterunabhängigkeit. Die Wandaufbauten können schlank gehalten werden, da sich die Dämmung in den Holztafeln befinden. Dies spart viel Platz. Die Holztafelbauweise hat eine sehr gute Dämmung, wodurch Sie viel Energie sparen können. Und auch im Sommer hat das Haus eine angenehme Temperatur. Bei der Holztafelbauweise werden standardisierte Typenhäuser angeboten, aber auch ganz individuelle Hausformen.

Die Holztafelbauweise hat dank des Rohstoffes Holz einen sehr guten Wärmedurchgangskoeffizient, aber auch im Aufbau bietet es viele Vorteile.