Abluftwärmepumpen
Klimaschonend und effizient: Die Abluftwärmepumpe
Die Diskussionen um den Klimawandel und steigende Heizungskosten lassen immer mehr Hausbesitzer über alternative Heizungsarten nachdenken. Viele unterschiedliche Lösungen und Techniken befinden sich auf dem Markt. Für Neubauten, bei denen großer Wert auf eine gute Dämmung und eine gute Energieeffizienz gelegt wird, lohnt es sich, über eine Abluftwärmepumpe nachzudenken. Nicht zuletzt machen staatliche Förderprogramme die neue Technik attraktiv.
Heizen mit verbrauchter Luft
Foto: Sinisa Botas / Bigstock
Die Abluftwärmepumpe ist eine moderne und effiziente Heizung. Im Kern besteht diese Technik aus einer besonderen Lüftungsanlage, bei der die verbrauchte und warme Raumluft nicht einfach nach außen geleitet wird. Stattdessen wird die warme Raumluft zur Heizung verwendet. Das spart nicht nur fossile Brennstoffe und Emissionen, sondern entlastet auch den Geldbeutel. Denn durch Abluftwärmepumpen können die Heizungskosten deutlich gesenkt werden, weil keine Brennstoffe für den unmittelbaren Betrieb benötigt werden. Allerdings benötigt die Wärmepumpe Strom. Die Stromkosten liegen aber deutlich unter den Kosten, die gewöhnliche Heizungssysteme verursachen. Zusätzlich machen staatliche Förderungen die Anschaffung attraktiv.
So funktioniert die Abluftwärmepumpe
Für das Heizen mit verbrauchter Luft wird im Haus ein Lüftungssystem etabliert. Die verbrauchte, warme Luft wird an den sogenannten Abluftbereichen Küchen, Bad und WC abgesaugt und zur Wärmepumpe geleitet, die sehr häufig wie die alte herkömmliche Heizungsanlage im Keller montiert wird. Im Innern der Wärmepumpe wird nun die warme Raumluft über den sogenannten Verdampfer geleitet. In diesem Verdampfer befindet sich ein Kältemittel mit einer Temperatur von -5 bis 0 Grad Celsius. Durch die Abluft wird dieses Kältemittel erwärmt. Es verdampft, ein Gas entsteht. An dieser Stelle kommt nun die eigentliche Wärmepumpe ins Spiel. Denn diese mit Strom betriebene Pumpe komprimiert das durch die Verdampfung entstandene Gas. Durch diese Verdichtung entstehen wiederum Wärme und Hitze, die zur Heizung des Warmwassers für den Verbrauch und für die Heizungsanlage verwendet wird. Nachdem die Abluft ihre Wärme abgegeben hat, wird sie als sogenannte Fortluft aus dem Haus geleitet. Frische Außenluft strömt über das Lüftungssystem ins Haus und schließt somit den Luftkreislauf im Haus.
Hoher Bedienkomfort bei Abluftwärmepumpen Anlagen für der Eigenheim Foto: bubutu / Bigstock
Neben diesen Abluftwärmepumpen im eigentlichen Sinne gibt es sogenannte Luft-Luft-Wärmepumpen, bei denen die Wärme der Raumluft mittels Wärmetauscher dazu verwendet wird, die Frischluft direkt aufzuheizen. Bauherren sollten sich jedoch bewusst sein, dass eine staatliche Förderung nur für die Abluftwärmepumpe im klassischen Sinne möglich ist.
Gesundes Raumklima, wohlige Wärme
Da die Abluftwärmepumpe letztendlich eine Kombination aus Klimaanlage, Lüftungssystem und Heizung besteht, trägt sie dazu bei, dass im Hause nicht nur angenehme Temperaturen herrschen, sondern auch stets frische Luft vorhanden ist. Insbesondere bei perfekt isolierten Passivhäusern ist diese Form der Heizung eine ideale Ergänzung, denn sie ermöglicht zur gleichen Zeit eine gute Frischluftversorgung und wohlige Wärme. Auch die Luftfeuchtigkeit lässt sich auf diese Art und Weise gut kontrollieren, sodass es nie zu feucht oder zu trocken in der Wohnung wird. Schimmelbefall und Verbreitung von Hausstaubmilben können damit effektiv bekämpft werden. Ebenso werden Menschen und Haustiere nicht durch allzu trockene Raumluft belastet. Die Gefahr von Erkältungen kann damit erheblich gesenkt werden.
Hoher Bedienungskomfort
Wie in jeder anderen modernen Heizung sitzt natürlich auch in einer modernen Wärmepumpe jede Menge Computertechnik. Doch davor muss niemand zurückscheuen. In der Regel lässt sich die Heizung über ein übersichtliches Display mit Touchscreen leicht bedienen. Dem Laien wird es leichtfallen, nach einer kurzen Einweisung durch den Monteur die Temperatur für Luft und Wasser einzustellen. Einstellung für Tag und Nacht und der sogenannte Party-Modus können von den Hausbesitzern und Mieter bei Bedarf selbst vorgenommen werden, denn hinsichtlich der Bedienung gibt es keinen nennenswerten Unterschied zu einer herkömmlichen Heizung.
Kosten für Abluftwärmepumpen
Die Anschaffungskosten für Abluftwärmepumpen können je nach Bedarf und Einzelfall sehr unterschiedlich ausfallen. Die eigentlichen Wärmepumpen kosten im Schnitt 1.500 bis 3.000 Euro, zusätzlich entstehen Kosten für die Einrichtung des Lüftungssystems. In der Regel müssen für ein Einfamilienhaus Kosten in Höhe von 10.000 Euro für die Lüftungsanlagen veranschlagt werden. Um die Verbreitung der umweltfreundlichen Heiztechnik zu fördern, wurden mehrere staatliche Förderprogramme aufgelegt. Es kann sich durchaus lohnen, vor dem Einbau einer Wärmepumpe bei der staatlichen Förderbank KfW nachzufragen, ob ein Zuschuss oder ein zinsgünstiges Darlehen gewährt werden kann.
Doch auch unabhängig von der staatlichen Förderung kann sich die Investition in eine Wärmepumpe durchaus lohnen: Im laufenden Betrieb fallen deutlich weniger Kosten an als bei einer Heizung, die mit Öl oder Gas betrieben wird. Im Wesentlichen entstehen nur Kosten für den Strom, mit dem die eigentliche Wärmepumpe betrieben wird. Viele Energiekonzerne und Stadtwerke bieten sogenannte Wärmepumpenstrompreise an. Diese speziellen Angebote sind oft besonders günstig. Noch besser ist es natürlich, wenn man mit Solarzellen oder Windenergie den Strom für die Abluftwärmepumpe selbst erzeugt. Tatsächlich wird schon heute mit einer autonomen Energieversorgung von Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern experimentiert. Stets bilden dabei die Abluftwärmepumpen eine zentrale Stellung ein.
Abluftwärmepumpen in Niedrigenergiehäusern
Als Quelle für Wärme sind die Abluftwärmepumpen jedoch nicht für jedes Haus geeignet. Anders als Pelletheizungen, die nachwachsendes Holz als Brennstoff verwenden, ist es bei einer Abluftwärmepumpe insbesondere nur bedingt möglich, ein älteres Haus mit dieser Heizungstechnik nachzurüsten. Denn eine wichtige Voraussetzung für die Abluftwärmepumpen ist eine sehr luftdichte Bauweise, die es ermöglicht, die Lüftung zu kontrollieren und somit auch die Abluft zu verwerten. Aus diesem Grund lohnt es sich vor allem beim Neubau eines Niedrigenergiehauses mit extrem guter Isolierung, über die Nutzung einer Abluftwärmepumpe nachzudenken. In Altbauten ist ein nachträglicher Einbau nur dann möglich, wenn es zeitgleich gelingt, das Haus durch eine nachträgliche Dämmung nahezu luftdicht abzuschließen. Oft wird dieses nicht möglich sein, sodass auch eine Abluftwärmepumpe nicht wirkungsvoll betrieben werden kann.
Doch auch unabhängig von der staatlichen Förderung kann sich die Investition in eine Wärmepumpe durchaus lohnen: Im laufenden Betrieb fallen deutlich weniger Kosten an als bei einer Heizung, die mit Öl oder Gas betrieben wird. Im Wesentlichen entstehen nur Kosten für den Strom, mit dem die eigentliche Wärmepumpe betrieben wird. Viele Energiekonzerne und Stadtwerke bieten sogenannte Wärmepumpenstrompreise an. Diese speziellen Angebote sind oft besonders günstig. Noch besser ist es natürlich, wenn man mit Solarzellen oder Windenergie den Strom für die Abluftwärmepumpe selbst erzeugt. Tatsächlich wird schon heute mit einer autonomen Energieversorgung von Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern experimentiert. Stets bilden dabei die Abluftwärmepumpen eine zentrale Stellung ein.